1150 Jahre Deutscher Schützenbund
Der Deutsche Schützenbund ist mit 1,4 Millionen Mitgliedern in über 15.000 Vereinen der viertgrößte Spitzensportverband im Deutschen Olympischen Sportbund. Er ist in 20 Landesverbände unterteilt. Neben den olympischen Disziplinen Gewehr, Pistole, Wurfscheibe und Bogen betreut der Deutsche Schützenbund die nichtolympischen Bereiche Laufende Scheibe, Vorderlader, Feldbogen, Armbrust und Sommerbiathlon. Seit 1951 hat der DSB seinen Sitz in Wiesbaden.
Die Schützengesellschaften gehen auf die mittelalterliche Stadtverteidigung zurück. Als Folgeveranstaltung von Ritterturnieren fanden später überregionale Einladungsturniere statt. Aus dieser Zeit gibt es nachweislich ca. 800 Vereine, die vor dem Jahr 1700 gegründet wurden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verloren die Schützengesellschaften an Bedeutung. Gefragt waren sie danach erst wieder bei den Befreiungskriegen gegen Napoleon oder als Bürgerwehr während der Revolution von 1848.
Wie bei anderen Gesellschaften und Verbänden waren natürlich auch die Schützen vom damaligen Vereinigungsbestreben betroffen. Diese führten am 11. Juli 1861 zur Gründung des Deutschen Schützenbundes in Gotha. Er ist nicht nur der älteste Sportbund in Deutschland sondern auch einer der erfolgreichsten: Bei den Olympischen Spielen gehören die deutschen Sportschützinnen und -schützen zu den zuverlässigsten Medaillenlieferanten, die Welt- und Europameistertitel sind kaum zu zählen. Schießen ist eine Sportart, die von allen, auch von Menschen mit Behinderungen von der Jugend an bis ins hohe Alter betrieben werden kann. Die Deutschen Meisterschaften im Sportschießen sind mit mehr als 7.500 Teilnehmern eine der größten jährlich stattfindenden Sportveranstaltungen in Deutschland.
(aus Postfrisch 5/2011)